TRANSE EXPRESS - Maudits Sonnants

Abschlußveranstaltung des Osterspaziergangs am 5. April 1999, ca. 20 Uhr, Römerberg

Die Himmelskunst

1990 entwickelte Gilles Rhode, der Gründer von Transe Express, in Anlehnung an die Kunst Calders, das menschliche Mobile, welches seitdem mit großem Erfolg in allen großen Straßentheaterfestivals und zahlreichen Großveranstaltungen gezeigt wurde: zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Albertville / F, Einweihung des Eurotunnels, 1000 Jahrfeier der Stadt Danzig / PL, Eröffnung der Kulturstadt Stockholm / S, Edinburgh / GB, Barcelona / E, Nimes / F, Stockton / GB, Paris / F.... Durch ihre großangelegten Bilder können die Produktionen von großen Zuschauermengen gesehen werden und sind daher für Großereignisse als originelle Alternative zu einem klassischen Feuerwerk besonders geeignet.

Der musikalische Leuchter

Dieses himmlische Glockenspiel braucht keinen Kirchturm. Das Orchester der Glöckner wird von einem Kran in die Höhe gezogen und klingt auch ohne zusätzliche Verstärkung weit über die Stadt. Eine intensive musikalische Erfahrung wird mit einem beeindruckenden visuellen Spektakel in Verbindung gebracht. Das himmlische Glockenspiel besteht aus einer beweglichen metallischen Struktur, die einer großen Blüte gleicht. Ein Kran zieht die Struktur mitsamt der daran befestigten Musiker in die Höhe und verändert dabei ihre Form. Die Struktur bewegt sich zur Melodie der Glocken und ruft verschiedene Assoziationen hervor: Erinnerungen an Spieluhren aus der Kindheit oder an das schwindelerregende Jahrmarktskarussell.

Die Verfluchten

Der Glöckner ist zweifelsohne eine mystische Gestalt. Wir verbinden mit ihm das Bild eines Verfluchten, Verkrüppelten, Ausgestoßenen - Quasimodo. Irgendwo zwischen Hexe, Bouffon und einfältigem Kerl verdient er es, daß wir uns näher mit ihm beschäftigen. Auf und zwischen den Podesten bewegen sich die Glöckner zu Beginn der Produktion, jeder in seinem eigenen Universum, über seine Obsession – das Glockenspiel - erzählend, bis sie schließlich in die Höhe gehoben werden und einen kurzen Moment lang Glückseligkeit und Erhabenheit erleben dürfen.

Der Verlauf

Sieben Podeste sind über den Platz verteilt. Zum Licht der Fackeln bewegen sich die Verfluchten von einem Podest zum nächsten. Das Publikum wird von absurden Gauklern im Stil der Commedia dell’Arte in das Spiel mit einbezogen. Glocken auf den Podesten weisen dem Publikum den Weg. Der Rhythmus wird schneller bis die große Glocke schließlich den Übergang zum zweiten Teil des Spektakels einläutet. Die Verfluchten nehmen ihren Platz auf der Metallstruktur, die einer Blume gleicht, ein. Ein Teleskopkran hebt die Struktur samt der Musiker bis zu fast 40 Meter in die Höhe. Beim Aufsteigen öffnet sich die Blume und bewegt die Blütenblätter, an denen die Musiker hängen, nach außen. Während sich die Blütenblätter öffnen, werden drei Trapezkünstler sichtbar, die in schwindelerregender Höhe ihre Kunst darbieten.

Die Gruppe "TRANSE EXPRESS"

Die Gruppe Transe Express spielt hauptsächlich auf öffentlichen Plätzen. Das Publikum wird aus dem Alltag entführt, die Straßen und Plätze mit nie gesehenen Bildern in Szene gesetzt. Verschiedene künstlerische Ausdrucksformen und Stile verbinden sich in ihren Produktionen: Musik, Tanz, Zirkus, Literatur und Bildende Kunst.

Seit 13 Jahren hat die Gruppe ihren Sitz im südfranzösischen Crest. Ungefähr 20 Künstler, Techniker, Darsteller und Akrobaten realisieren und inszenieren die gemeinsamen Projekte: Paraden, Mobiles, Interventionen...

1982 wurde die Gruppe von Gilles Rhode, einem der Väter des französischen Straßentheaters, Metallbildhauer und Mitbegründer des legendären Zirkus Archaos, und der Choreographin und Tänzerin Brigitte Burdin gegründet.